Blick in die Vergangenheit - Regionalgeschichte unterm Hakenkreuz


Die Abschlussklassen der Tilman-Riemenschneider Regelschule aus Heilbad Heiligenstadt haben sich am 27. Februar 2024 auf den Weg nach Nordhausen gemacht. In der der Stadt nahegelegenen KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora verbrachten die Lernenden einen pädagogisch sehr gut aufbereiteten und aufschlussreichen Tag. Zwei Guides führten die Gruppen über das Gelände des Hauptlagers. Zu sehen war das sich noch im Original befindliche Krematorium, die Feuerwache sowie eine aus den 1930er Jahren stammende Baracke als Nachbaute, deren Nutzung heute der Museumspädagogik unterliegt. Des Weiteren konnten die Schüler*innen Teile der Grundmauern der in den 1950-1960er Jahre abgebauten Gebäuden wie dem Bordell und der Lagerküche erkennen. Die Stollenanlage im Kohnstein war ein weiterer sehr beeindruckender aber auch zum Nachdenken anregender Ort. Die Lebensbedingungen im Berg und die Produktion der „Wunderwaffe“ V2 kostete tausenden Menschen das Leben. Persönliche Häftlingsbiografien wurden aufgegriffen und anhand derer die Deportationsgründe sowie der allgemeine Lageralltag nachvollzogen.Die im Unterricht behandelten Schwerpunkte konnten so anschaulich vertieft und greifbarer gemacht werden. Das Etablieren und Aufrechterhalten der Erinnerungskultur ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass Schüler*innen zu mündigen Bürgern werden, die um die Geschichte des eigenen Landes wissen und sich mit selbiger kritisch auseinandersetzen.

Regina Nolte

Geschichtslehrerin